Naturgefahren
Landschaftsbrände
Prepared by the Global Fire Monitoring Center (GFMC) & the Editorial Board
Weltweit ist zu beobachten, dass Brände in den Natur-, Kultur- und Industrielandschaften sowie an den Randlagen von Dörfern und Städten brennen und manchmal sogar dicht bebaute und besiedelte städtische Gebiete bzw. Industrieanlagen oder kritische Infrastrukturen erreichen. Daher wird zunehmend auch der Begriff „Landschaftsbrand“ verwendet. Je nach Art der verbrannten Vegetation werden auch andere Namen zur Beschreibung desselben Phänomens verwendet – beispielsweise Vegetationsbrand, Waldbrand, Grasbrand, Torfbrand und oder Buschfeuer. In den meisten Fällen beginnen Landschaftsbrände auf Agrar- und Weideflächen und breiten sich dann auf Wälder, andere natürliche Pflanzengesellschaft (Buschland, Grasland, Savannen), darunter auch Schutzgebiete, und von dort auf Wohngebiete und sogar Städte aus.
Der Begriff „Wildfeuer“ wird verwendet, wenn Brände ungewollt und ungeplant brennen. Diese Brände stellen allgemein das größte Problem dar, da sie in der Regel zerstörerische Auswirkungen auf die Umwelt und die Sicherheit der Gesellschaft haben. Bei extremer Dürre, Hitze und starkem Wind kann ein Wildfeuer, vor allem ein Waldbrand, eine extreme Größe und hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit erreichen. Wenn sich die Windrichtung ändert, kann das Feuer ebenfalls und damit oft unerwartet die Richtung ändern und leicht über Straßen, Flüsse und andere Brandschneisen springen. Landschaftsbrände können Wohn- und Industriegebiete (Häuser und andere Bauwerke, Stadtrandgebiete, Infrastrukturen einschließlich kritischer Infrastrukturen) ebenso beeinträchtigen, wie solche Landflächen, die durch Hinterlassenschaften der Gesellschaft kontaminiert sind. Hierzu zählen nicht nur Müllablagerungen oder Folgen ausgebrachter Chemikalien oder chemischer Unfälle, sondern auch durch radioaktiv verseuchte Vegetation oder Böden. Brände auf derartig belasteten Standorten können zur Mitverbrennung dieser giftigen bzw. gefährlichen Stoffe führen.
In vielen Regionen nehmen das Auftreten und die Auswirkungen von Landschaftsbränden aufgrund von Landnutzungsänderungen zu. Beispielsweise hat in vielen Ländern Europas der sich rasch entwickelnde Trend zur Urbanisierung der jungen Generation zu einer Entleerung des ländlichen Raums geführt. Große Teile der alten Kulturlandschaften, die einst von Landwirten und Hirten intensiv bewirtschaftet wurden, sind heute von Busch- und Baumbeständen überwuchert. Diese Vegetation, die jetzt auf den früher intensiv bestellten Flächen wächst, ermöglicht nun das Vorkommen sehr intensiver und großer Brände.
Darüber hinaus ist der Klimawandel weltweit mit dem Auftreten länger anhaltender und schwerwiegenderer Dürren verbunden. Die Kombination aus erhöhter Brennbarkeit verlassener Kulturlandschaften und den vermehrt auftretenden Wetterextremen führt zu sehr schweren Bränden. Die Menschen, die in diesen ländlichen Gebieten auf landwirtschaftlichen Anwesen, Dörfern oder den Randlagen von Städten leben – darunter auch Touristen – werden durch solch heftige und sich schnell ausbreitende Brände zunehmend gefährdet.
Weitere Informationen zu Landschaftsbränden finden Sie HIER.
Jüngere signifikante Großbrände
Im Folgenden werden einige Beispiele zu großen und zerstörerischen Waldbränden in Australien, Nord- und Südamerika, Europa und in der subarktischen Zone aufgeführt. Diese Beispiele aus dem letzten Jahrzehnt zeigen, dass weltweit die Natur-, Kultur- und urban-industriellen Landschaften zunehmend durch Brände gefährdet sind. Viele Menschen leben in leicht entflammbaren Landschaften und sind oft weit entfernt von der Hilfe von Feuerwehr- und Rettungsdiensten oder anderen Behörden, die zuständig für Landbewirtschaftung sind. Deshalb muss sich die Zivilgesellschaft der Risiken von Landschaftsbränden bewusst werden und bereit sein, einen Beitrag zur Brandverhütung zu leisten und die eigenen Häuser, Gärten und sonstigen Grundstücke durch Vorsorgemaßnahmen vor Bränden zu schützen. Diese Website soll dazu beitragen, das Auftreten, die Merkmale und die Auswirkungen von Landschaftsbränden zu verstehen – ein Thema, mit dem sich vor allem die Schulen befassen sollten.
Australien 2009 und 2019
Die sogenannten „Black Saturday Fires“ waren eine Reihe von Bränden, die am Samstag, dem 7. Februar 2009, im australischen Bundesstaat Victoria ausbrachen und zu den schlimmsten Buschfeuerkatastrophen Australiens aller Zeiten zählten. Die Brände ereigneten sich während extremer Feuerwetterbedingungen und führten zu den hohen Verlusten an Leben mit insgesamt mehr als 180 Todesopfer. Viele Menschen wurden obdachlos. Die extremen Brände in Australien im Jahr 2019, insbesondere in New South Wales, ähnelten denen von 2009, forderten jedoch weniger Todesopfer als vor einem Jahrzehnt.
Vereinigte Staaten 2017 bis 2023
Anfang Oktober 2017 brach im US-Bundesstaat Kalifornien eine Serie von 250 Bränden aus. Davon wurden 21 zu Großbränden, die 99.148 Hektar Wald überbrannten und 90.000 Menschen zur Evakuierung ihrer Häuser zwangen. Insgesamt kamen bei den Bränden in 44 Menschen ums Leben und mindestens 192 weitere mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Camp Fire von 2018 war das tödlichste Wildfeuer in der Geschichte Kaliforniens und bis dato in den Vereinigten Staaten. Das Feuer begann am 8. November 2018 und forderte mindestens 86 Todesopfer unter der Zivilbevölkerung, vor allem in der weitgehend zerstörten Stadt Paradise. Außerdem wurden zwölf Zivilisten, zwei Feuerwehrleute von Gefängnisinsassen und drei weitere Feuerwehrleute verletzt. Es erstreckte sich über eine Fläche von 62.053 Hektar (ha) und zerstörte 18.804 Gebäude, wobei die meisten Schäden innerhalb der ersten vier Stunden entstanden. Der Gesamtschaden belief sich auf 16,5 Milliarden US-Dollar; Ein Viertel des Schadens, 4 Milliarden US-Dollar, war nicht versichert. Wie die Stadt Paradise in Kalifornien, führte im Jahr 2023 ein Wildfeuer auf Hawaii zur Zerstörung der Stadt Lāhainā, bei der 115 Menschen ums Leben kamen. Sowohl in Paradise 2018 als auch in Lāhainā 2023 waren die meisten der Todesopfer als Folgen von Gebäudebränden zu verzeichnen, die am Stadtrand direkt oder durch Flugfeuer aus einem Wildfeuer entzündet wurden.
Griechenland 2007 bis 2023
Brandstiftung und Fahrlässigkeit lösten im Jahr 2007 mehr als 3.000 Brände in Griechenland aus. Extrem heiße und trockene Wetterbedingungen führten in Kombination mit starken Winden zwischen dem 28. Juni und dem 3. September 2007 zur Zerstörung von 100.000 ha Wald, etwa 2.100 Gebäuden und dem Tod von 84 Menschen. Mehr als 110 Dörfer wurden zerstört und Tausende Menschen wurden obdachlos.
Während der Hitzewelle in Europa im Sommer 2018 geriet am 23. Juli 2018 im Küstengebiet von Attika – nahe am Stadtrand von Athen – beim Verbrennen von Gartenabfällen das Feuer außer Kontrolle. Die Flammen griffen auf den städtischen Außenbezirke Mati über. Innerhalb weniger Stunden wurden Menschen in Häusern und beim Versuch der Evakuierung von den Flammen einschlossen. In zahllosen verbrannten Autos und mehr als 2500 zerstörten oder beschädigten Häusern kamen 102 Menschen ums Leben.
In den Jahren 2021 bis 2023 kam es zu weiteren verheerenden Großbränden auf Euböa, Rhodos und in der Nähe von Alexandroupolis im Nordosten des Landes.
Russland 2010
Zwischen Juni und August 2010 war die dicht besiedelte Region Westrussland mit der Hauptstadtregion Moskau und Umgebung mit mehr als 14 Millionen Einwohnern durch Brände und starken Rauchbelastung. Betroffen waren vor allem Torfmoore, die Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts für die Landwirtschaft, Siedlungsgründung und Energiegewinnung trockengelegt und besiedelt worden waren. Die Stadt Elektrogorsk in der Nähe von Moskau wurde 1912 mit der Errichtung des ersten großen Torfkraftwerks zur Stromversorgung der Region Moskau gegründet. Nach den 1980er-Jahren kam diese Art der Stromerzeugung völlig zum Erliegen und viele der ehemals sehr intensiv genutzten Moore wurden aufgegeben – ihr ursprünglicher Feuchtgebietscharakter jedoch nicht wiederhergestellt. Im Jahr 2010 drangen fahrlässig verursachte Brände in tiefe Schichten der Torf- und Sumpfgebiete ein, wo sie monatelang schwelten und so zu einer Luftverschmutzung führten, die die Gesundheit der Menschen in Westrussland erheblich beeinträchtigte. Satellitendaten zeigen, dass in Sibirien und dem Fernen Osten Russlands jedes Jahr Brände auf Flächen zwischen 2 und 20 Millionen ha auftreten.
Portugal und Spanien 2017
Am 17. Juni 2017 brachen in Zentralportugal vier Brände aus, bei denen 66 Menschen starben und 204 verletzt wurden. Den Bränden ging eine heftige Hitzewelle voraus, bei der in vielen Gebieten Portugals Temperaturen von über 40°C herrschten. In der Nacht vom 17. auf den 18. Juni brachen landesweit insgesamt 156 Brände aus, insbesondere in Berggebieten 200 km nordnordöstlich von Lissabon. Trockene Gewitter gingen dem Ereignis voraus und entzündeten zahlreiche Brände in den Wäldern, die überwiegend aus Kiefern und der invasiven Art Eukalyptus bestehen. Zwischen dem 13. und 18. Oktober 2017 kam es zu einer Serie von mehr als 7.900 Bränden, die die Landschaften Nordportugals und Nordwestspaniens beeinträchtigten. Diese von Brandstiftern entfachten Brände forderten das Leben von 49 Menschen (45 in Portugal und vier in Spanien), während Dutzende weitere verletzt wurden.
Südamerika 2019
In Südamerika – wie auch in anderen Regionen der Tropen – wird Feuer zur Reinigung landwirtschaftlicher Felder und Weiden sowie zur Umwandlung einheimischer Vegetation in landwirtschaftliche Nutzflächen eingesetzt. Diese Feuer gehen häufig außer Kontrolle und verursachen unkontrollierte Brände in Savannen und offenen Wäldern, die in der Trockenzeit leicht entflammbar sind. Diese Brände führen zu Degradierung von empfindlichen Ökosystemen wie die äquatorialen Regenwälder des Amazonas-Tieflands oder der zunehmend trockenfallenden Feuchtgebiete des Pantanal, deren Biodiversität zunehmend durch Wildfeuer gefährdet ist. Die Rauchbelastung aus Landnutzungsfeuern und Wildfeuer führt zu erheblichen Gesundheitsschäden.
Polarkreis 2017 und 2019
In den höheren Breiten der nördlichen Hemisphäre gab es aufgrund der bis vor wenigen Jahren vorherrschenden nasskalten Umweltbedingungen, in einigen Regionen mit ganzjähriger Schnee- und Eisdecke, nur seltene Wildfeuer. Nur in außergewöhnlich trockenen Jahren trockneten diese Ökosysteme ausreichend aus, sodass Brände brennen konnten. Die fortschreitende Erwärmung der nördlichen Breiten als Folge des Klimawandels schafft nun Bedingungen für erhöhtes Auftreten von Bränden, insbesondere in der baumfreien subarktischen Tundra, beispielsweise im nördlichen Sibirien (Zentralasien). In Grönland wurden erstmals 2017 und 2019 Brände beobachtet.
Als Landschaftsbrände bezeichnet man Vegetationsbrände in den Natur- und Kulturlandschaften, die auch auf angrenzende Siedlungen, Stadtrandlagen, Industriestandorte und kritische Infrastrukturen übergreifen können. Die Zahl der Brände und die verbrannte Fläche nehmen in einigen Regionen zu, weil die traditionelle Landbewirtschaftung aufgegeben wird und die Menschen den ländlichen Raum verlassen und in urbane Zentren ziehen. Aufgegebene ehemalige Felder und Weideflächen werden von Büschen und aufwachsenden Bäumen besiedelt, die diese ehemals intensiv bewirtschafteten Landnutzungssysteme damit entflammbar machen. Vor allem in Süd- und Südosteuropa werden ehemaligen landwirtschaftliche Anwesen und ganze ländliche Siedlungen zur Freizeitnutzung umgestaltet – beispielsweise Wochenendhäuser und Ferienwohnungen. Aufwachsende mediterrane Vegetation in diesen vom Tourismus geprägten Landschaften sind während der heißen Sommer eine willkommene Bereicherung der Landschaft und Lebensqualität. Allerdings stellen sie während extremem Trockenperioden und Hitzewellen eine erhöhte Gefahr für die Sicherheit der Anwohner und Feriengäste dar. Im Jahre 2023 zeigte sich dies insbesondere bei den schweren Bränden auf Rhodos und in Nordgriechenland, wo es zu den bislang größten Bränden in der Geschichte des Landes kam.
Im Wald und im der Vegetation des Offenlands werden drei Arten von Vegetationsbränden unterschieden. Diese werden durch die Zusammensetzung der brennbaren Vegetation („Brennmaterial“) und die Witterungsbedingungen in den Tagen, Wochen und Monaten vor dem Feuer und während des Brandes („Feuerwetter“) bestimmt:
- Bodenfeuer: In Wäldern sind dies Feuer, die in der Nadel- und Laubstreu, abgestorbenen Ästen und Zweigen und in der Bodenvegetation (Kraut- und Strauchschicht) brennen. Die meisten Waldbrände in Deutschland treten als solche Bodenfeuer auf. Im Offenland (außerhalb des Waldes) haben Brände den Charakter von Bodenfeuern im Wald.
- Kronenfeuer: Bei einer hohen Brandlast von Brennmaterial auf dem Waldboden und bei anhaltender Trockenheit und dabei vor allem bei starkem Wind kann ein Bodenfeuer in ein Kronenfeuer übergehen. Dies wird vor allem auch durch unterständige Bäume, beispielsweise Naturverjüngung, ermöglicht, die den Übergang des Bodenfeuers in den Kronenraum über eine „Feuerbrücke“ ermöglichen. In der Regel brennen Kronenfeuer nur bei gleichzeitigem Auftreten von Bodenfeuern – dann spricht man auch von „Vollfeuern“. Durch die hohe Intensität von Vollfeuern und der hohen Hitzeentwicklung sind Vollfeuer gefährlich und schwerer zu bekämpfen als Bodenfeuer.
- Brände in organischen Auflagen und im Boden: Nach längeren Trockenzeiten und hoher Brandlast auf dem Boden im Wald und Offenland kann ein oberflächig brennendes Bodenfeuer in stärkere Rohhumusauflagen und ausgetrocknete bzw. trockengelegten ehemaligen Sumpf- und Moorböden (Torfschichten) eindringen. Schwelende Feuer in diesen organischen Bodenschichten haben eine lange Verweilzeit, tragen nicht zu einer erhöhten Ausbreitungsgeschwindigkeit bei, schädigen aber Wurzeln und Stammfüße stehender Bäume bzw. Waldbestände und führen daher zu einer erhöhten Mortalität.
Jedes Jahr verursachen Landschaftsbrände Schäden an Ökosystemen und bedrohen auch Wohngebiete wie Bauernhöfe und Randlagen von Siedlungen (Dörfer, Stadtrandlagen). Eine große Zahl von Faktoren tragen zu einem erhöhten Brandrisiko bei, beispielsweise längere Dürreperioden, vor allem, wenn sie mit Hitzewellen, geringer Luftfeuchtigkeit und starken Winden verbunden sind, die Anordnung und der Austrocknungsgrad der Vegetation.
Das „Feuerdreieck“ ist eine einfache Möglichkeit zu verstehen, wie Landschaftsbrände entstehen. Jede Seite des Dreiecks stellt eine der drei Komponenten dar, die für ein Feuer erforderlich sind – Sauerstoff, Wärme und Brennstoff. Wenn nicht genügend Wärme erzeugt wird, um den Prozess aufrechtzuerhalten, wenn der Brennstoff erschöpft, entfernt oder isoliert ist oder wenn die Sauerstoffversorgung begrenzt ist, bricht eine Seite des Dreiecks und das Feuer erlischt.
Im Fall von Vegetationsbränden sind weitere Faktoren für das Verhalten und die Beherrschbarkeit von Feuer bestimmen – die Eigenschaften des Brennmaterials, die Topographie und das Wetter.
Hitze
Für die anfängliche Entzündung eines Feuers ist eine Wärmequelle erforderlich, außerdem wird Wärme benötigt, um das Feuer aufrechtzuerhalten und seine Ausbreitung zu ermöglichen. Hitze ermöglicht die Ausbreitung von Feuer, indem sie dem nahegelegenen Brennstoff die Feuchtigkeit entzieht, die Umgebungsluft erwärmt und die Brennstoffe in seinem Weg vorwärmt, sodass es sich leichter ausbreiten kann.
Brennmaterial
Die Vegetation (pflanzliche Biomasse) stellt das Brennmaterial bei Landschaftsbränden dar. Die Zünd- und Ausbreitungsbereitschaft wird durch seinen Feuchtigkeitsgehalt, seine Größe und Form, seine Menge und die Anordnung, in der er innerhalb eines Ökosystems oder über die Landschaft verteilt ist, bestimmt.
Sauerstoff
Luft enthält etwa 21% Sauerstoff. Für das Brennen von pflanzlicher Biomasse wird ein Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft von mindestens 16% benötigt. Beim Brand werden neben der Wärme auch Verbrennungsprodukte in Form von Gas- und Feinstaubemissionen freigesetzt. Dieser Rauch aus Vegetationsbränden ist für die menschliche Gesundheit gefährlich. Glühende Partikel, die im Rauch enthalten sein können, können weitere Brandherde auslösen.
Die oben beschriebenen Landschaftsbrände sind Beispiele aus Nord- und Südamerika, Europa und den nördlichen Breitengraden, die erhebliche Schäden für Umwelt und Gesellschaft verursacht haben. Es gibt jedoch weite Naturlandschaften im tropischen und subtropischen Afrika, Asien, Australien und Amerika, in denen Brände ein häufiges Phänomen sind und in denen die Vegetation an das regelmäßige Auftreten von Bränden angepasst oder tolerant ist. Ungefähr 80% der weltweiten Brände ereignen sich in Grasland und Savannen, vor allem in Afrika und Australien, aber auch in Südasien und Südamerika; die restlichen 20% kommen in den Wäldern der Welt vor.
Landschaftsbrände natürlichen und anthropogenen Ursprungs haben biotische und abiotische Auswirkungen auf Ökosysteme und die Umwelt. Zu den biotischen Auswirkungen von Bränden gehören Veränderungen der Vegetation und daraus resultierende Auswirkungen auf die Tierwelt. Zu den abiotischen Effekten zählen Veränderungen der Bodeneigenschaften, des Nährstoffkreislaufs und der Luftqualität. Auch die Gesundheit und Sicherheit der menschlichen Bevölkerung wird beeinträchtigt.
Auswirkungen von Feuer auf Pflanzen: Die Hauptwirkung von Feuer auf Pflanzen ist die Schädigung bzw. Zerstörung lebender Zellen. Der Zelltod von Pflanzen tritt unabhängig von der Art bei Temperatureinwirkungen von ca. 60°C ein. Bei etwas niedrigeren Temperaturen ist mehr Zeit erforderlich, um Pflanzengewebe abzutöten. Feuer kann auch positive Auswirkungen auf Pflanzen haben. Manche Pflanzen sind auf Feuer angewiesen, um ihre Samen freizusetzen, Konkurrenz auszuschalten oder eine Schicht nährstoffreicher Asche zu bilden. Zum Beispiel können die Zapfen einiger Kiefernarten jahrelang hängen bleiben, ohne sich zu öffnen. Erst die hohen Temperaturen eines Feuers lassen das Harz schmelzen, sodass sich die Zapfenschuppen öffnen und die Samen freigeben können.
Auswirkungen von Feuer auf Wildtiere: Feuer kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Wildtiere haben. Die spezifischen Auswirkungen hängen von der Häufigkeit, Intensität, Schwere und Jahreszeit der Brände sowie den Lebensraumanforderungen der Wildtiere ab. Die Auswirkungen von Bränden auf Wildtiere sind hauptsächlich indirekt durch Veränderungen in der Nahrung und Deckung. Feuer können Freiraum schaffen und das Wachstum von schmackhaftem Gras und Trieben anregen, wodurch die Bedingungen für viele Wildtierarten verbessert werden.
Auswirkungen von Feuer auf den Boden: Feuer beeinflusst die chemischen, biologischen und physikalischen Eigenschaften des Bodens. Die spezifischen Auswirkungen von Bränden auf den Boden können je nach Brandintensität, Umgebungstemperatur, Vegetationstyp, Bodentyp und Bodenfeuchtigkeit stark variieren. Diese Faktoren können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Die spezifischen Auswirkungen von Bränden auf den Boden werden maßgeblich von der Brandintensität bestimmt. Brände geringer Intensität haben kaum negative Auswirkungen auf die Bodeneigenschaften. Tatsächlich können sie sogar die Verfügbarkeit der in der Asche enthaltenen Nährstoffe verbessern. Schwere Brände können möglicherweise die physikalischen Eigenschaften des Bodens verändern, indem sie organische Bodensubstanz vernichten. Dies kann zu Bodenerosion, Oberflächenabfluss und Überschwemmungen führen.
Auswirkungen von Brandrauch auf die Luftqualität und die menschliche Gesundheit: Der Rauch von Landschaftsbränden enthält Partikel und Gase, die kurz- und langfristige negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können, wie Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Ozon. Hohe Rauchkonzentrationen können ein ernstes Gesundheitsrisiko für Menschen mit Atemwegserkrankungen darstellen – insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Personen, die mit einem Virus infiziert sind (z. B. während der COVID-19-Pandemie). Feuerwehrleute, die hohen Rauchkonzentrationen ausgesetzt sind, leiden häufig unter Reizungen der Augen und Atemwege. Eine längere Einwirkung hoher Kohlenstoffmonoxid-Konzentration im unmittelbarer Nähe eines Brandes kann zu einer Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und des Urteilsvermögens führen. Feine Kohlenstoffpartikel, die vom Menschen eingeatmet und in der Lunge abgelagert werden, können Krebs verursachen.
Auswirkungen von Feueremissionen auf Atmosphäre und Klima: Das Vorkommen von natürlich entstandenen Bränden in Ökosysteme ist für prähistorische Zeiträume auf allen Kontinenten nachgewiesen – beispielsweise durch Einlagerung von Holzkohle in Steinkohleflözen. Vor mehr als einer Million Jahren begannen die frühen Menschen, Feuer für die Jagd, die Weidewirtschaft und die Landwirtschaft zu nutzen. Die Emissionen dieser Brände waren schon immer ein wesentlicher Bestandteil sogenannter „biogeochemischer Kreisläufe“ und haben die chemische Zusammensetzung der Erdatmosphäre beeinflusst. Beispielsweise wird Kohlendioxid (CO2), das durch Landschaftsbrände in die Atmosphäre freigesetzt wird, anschließend von der nach dem Brand entstehenden Vegetation wieder aufgenommen. Der Prozess des „Recycling“ von CO2 aus der Atmosphäre durch das Nachwachsen der Vegetation ist abgeschlossen, sobald sich das Ökosystem vollständig erholt hat – in diesem Fall gibt es keine Verstärkung des „Treibhauseffekts“ durch CO2 aus Landschaftsbränden. In einigen Ökosystemen sind die Brandeffekte jedoch unterschiedlich und führen zu einer Netto-Verlagerung von CO2 in die Atmosphäre und tragen so zur Verstärkung des natürlichen Treibhauseffekts bei. Zwei Beispiele: Erstens der Einsatz von Feuer bei der Umwandlung natürlicher Ökosysteme in Agrar- und Weideland in den Tropen. Dadurch werden kohlenstoffreiche Regenwälder oder Torfmoore durch kohlenstoffarme landwirtschaftliche Felder oder Weiden ersetzt, die nicht die gleiche Menge Kohlenstoff aufnehmen. Zweitens die Brände in der Tundra und Sumpfgebieten in den nördlichen Breiten, die infolge des Klimawandels austrocknen und jetzt erstmalig in einen brennbereiten Zustand geraten. Diese Brände haben schädliche Auswirkungen auf Ökosysteme und das Klima: Angesichts der prognostizierten zukünftigen Klimaszenarien ist eine Erholung dieser Ökosysteme höchst unwahrscheinlich. Somit verbleibt der emittierte Kohlenstoff rechnerisch in der Atmosphäre.
Die Auswirkungen von Landschaftsbränden werden durch eine Kombination natürlicher Faktoren wie Topographie, Menge und Verteilung des Brennmaterials sowie durch das Wetter beeinflusst. Durch Maßnahmen der Forstwirtschaft und der Bewirtschaftung von Offenlandökosystemen kann das Risiko von Bränden vermindert und damit auch ihre Resilienz gegenüber Wetterextremen und Feuer erhöht werden. Diese Maßnahmen unterscheiden sich je nach Eigenschaft der gefährdeten Ökosysteme. Weltweit gibt es hierzu umfassende Erfahrung.
Nach einem Brand ist es wichtig, die Folgen sekundärer Schäden zu verhindern, die vor allem durch starke Niederschläge verursacht werden können: Destabilisierung der Böden, Erosion, Hangrutschungen und Überflutungen. Daher gilt es, nach einem Brand den Standort so zu sichern, dass der Boden stabilisiert wird und eine Wiederbesiedelung durch eine schützende Vegetationsdecke ermöglicht wird.
Die Ursachen von Landschaftsbränden werden in „natürliche“ und „vom Menschen verursachte“ Ursachen unterteilt:
- Natürlich: Die häufigste Ursache sind Blitze. Bei Gewittern (Gewitter, die ohne Niederschlag auftreten, auch Trockengewitter genannt) finden Blitzeinschläge von der Wolke bis zum Boden gute Bedingungen, um trockene Vegetationsdecke zu entzünden und sich zu großen Flächenbränden auszuweiten. In einigen Regionen können auch vulkanische Aktivitäten zu Waldbränden führen.
- Brandstiftung: Brände, die aus vielen Gründen durch vorsätzlich gelegt werden, um Schaden anzurichten.
- Fahrlässigkeit: Brände, die durch unbeabsichtigtes menschliches Handeln wie das Verbrennen von Gartenabfällen, Arbeiten im Freien (beispielsweise mit heiß gelaufenen Maschinen), auf Grasflächen geparkte Kraftfahrzeuge mit heißen Katalysatoren), Lagerfeuer von Wanderern und Jägern, mit dem Feuer spielende Kinder, militärische Schießübungen, Funken aus Bremsen von Güterzügen und verschiedene andere Ursachen verursacht werden.
- Abbrennen von Landwirtschafts- und Weideflächen: Das Verbrennen landwirtschaftlicher Ernterückstände auf Feldern und von Hirten gelegte Feuer, um Weiden von trockener Vegetation und Buschbewuchs zu befreien, sind die wichtigsten Ursachen für unkontrollierte Landschaftsbrände. Sehr oft werden diese Brände nicht bekämpft und breiten sich auf Wälder, Schutzgebiete oder Siedlungen aus.
In vielen Ländern sind die Ursachen von Bränden nicht einfach zu identifizieren. Daher ist in den Statistiken vieler Länder der Anteil unbekannter Brandursachen sehr hoch.
Die meteorologischen Bedingungen, die das Risiko des Auftretens und der Ausbreitung von Landschaftsbränden bestimmen, können vorhergesagt werden. In vielen Ländern gibt es Frühwarnsysteme, die verschiedene Umgebungsvariablen, die das Verhalten von Landschaftsbränden beeinflussen in numerischen Brandgefahrenindizes ausdrücken, darunter Wetterdaten (Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und -richtung), Geländeeigenschaften (Neigung und Ausrichtung) und Eigenschaften des Brennmaterials (vor allem leicht entzündliches Brennmaterial wie gras oder Laub- und Nadelstreu).
Unter Brandschutz versteht man die präventiven Maßnahmen zur Verringerung des Risikos der Entstehung unerwünschter Landschaftsbrände sowie zur Verringerung ihrer Schwere und Ausbreitung. Präventionsmaßnahmen berücksichtigen, dass die meisten Landschaftsbrände von Menschen verursacht werden. Daher können Landschaftsbrände können verhindert werden, indem die Öffentlichkeit über die Medien über die Brandgefahr und ihre Folgen informiert, aufgeklärt und gewarnt wird. Der Einsatz von Massenmedien ist ein wichtiges Mittel der öffentlichen Aufklärung zur Verhütung von Landschaftsbränden. Darüber hinaus ist die Brandschutzschulung an Schulen und Hochschulen, die sich an junge Menschen richtet, ein wichtiger Bestandteil jeder Präventionsbemühung.
Die Ausbreitung von Landschaftsbränden kann durch den Bau oder die Nutzung bestehender Barrieren verhindert werden. Wasserläufe, vegetationsfreie Sand- oder Geröllflächen, Straßen und Wege können als Barrieren bei der Bekämpfung von Bränden verwendet werden. Wenn solche Barrieren nicht vorhanden sind, können Brandschutzstreifen als taktische Auffanglinien zur Feuerbekämpfung angelegt werden, die ein bis zwei Meter breit sind und auf denen die Vegetation komplett entfernt und der Boden freigelegt wird.
Bei starkem Wind kann das Feuer solche Auffanglinien dann überspringen, wenn keine Einsatzkräfte vor Ort sind. Aus diesem Grund werden natürliche vegetationsarme oder -freie Landschaftselemente genutzt, um zusammenhängende feuergefährdete Flächen aufzugliedern (zu fragmentieren) und in Waldbrandschutzkorridore umzuwandeln. Hierbei handelt es sich in der Regel um breite (20–300 Meter) Korridore, auf denen entweder weniger brennbare einheimische Vegetation erhalten bleibt und in die Brandschutzplanung integriert wird, oder die Vegetation dauerhaft verändert wurde, sodass in ihnen brennende Brände leichter bekämpft werden können. In einigen Ländern werden solche Schutzkorridore integriert durch landwirtschaftliche bzw. weidewirtschaftliche Nutzung bewirtschaftet. Der Vegetationsaufwuchs wird gering gehalten, der Boden aber nicht wie bei einer taktischen Auffanglinie freigelegt. Dies hat den Vorteil, dass die Bodenoberfläche auch bei Starkregen geschützt ist, keiner Erosion unterliegt und damit auch hangrutsche oder Überflutungen verhindert werden. Auf den offenen Brandschutzkorridoren können die Einsatzkräfte sich leicht und sicher bewegen und mit geländegängigen Fahrzeugen befahren – und damit einen Brand leichter und sicherer bekämpfen.
Die Folgen von Landschaftsbränden können durch den systematischen Einsatz von Methoden und Technologien gemildert werden, basierend auf den Empfehlungen der praxisorientierten Brandforschung.
Brandforschung: Obwohl viel über die Ursachen, Merkmale und Folgen von Landschaftsbränden bekannt ist, besteht stets Bedarf an kontinuierlicher Erforschung der sozioökonomischen und ökologischen Bedingungen, die sich in vielen Regionen ändern und das Auftreten und die Auswirkungen von Landschaftsbränden beeinflussen. Dies betrifft vor allem die Folgen des Klimawandels, der bislang unbekannte Rahmenbedingungen für das Auftreten von Landschaftsbränden schafft.
Institutionelle Zusammenarbeit: Nationale Behörden wie Forstbehörden, Feuerwehren, Landwirtschaftsdienste oder Gesundheitsdienste müssen zusammenarbeiten und koordinierte Brandschutzpläne entwickeln.
Einbeziehung aller Beteiligten in die Politikentwicklung: Nationale Brandschutzrichtlinien müssen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Beteiligung der Zivilgesellschaft entwickelt werden. Alle betroffenen Dienststellen sollten zusammenarbeiten.
Gemeindebasiertes Brandmanagement: Ländliche Siedlungen, Landwirte und Landbesitzer sollten sich an den Bemühungen zur Brandverhütung, der Früherkennung von Landschaftsbränden und sogar an der schnellen Unterdrückung eines Feuers in seinem sehr frühen Stadium beteiligen. Ansätze gemeinsamen Handelns auf kommunaler Ebene sind vor allem dann erfolgreich, wenn die ländlichen Kommunen die Wälder besitzen oder Holz und andere Waldprodukte nutzen dürfen und damit ein hohes Interesse daran haben, „ihre“ Wälder zu schützen, da diese ein Teil ihrer Existenzsicherung darstellen.
Effektive Stabilisierung und Sanierung verbrannter Gebiete: Die rasche Wiederbegrünung verbrannter Gebiete ist wichtig, um Folgeschäden oder Katastrophen wie Erosion, Erdrutsche, Schlammlawinen oder Überschwemmungen zu vermeiden.
Grenzüberschreitende oder regionale Vereinbarungen zur Zusammenarbeit im Brandmanagement: Nachbarländer sollten gemeinsame Forschung und Ausbildung von Fachkräften betreiben. Dadurch werden Investitionen eingespart und die Vorbereitung auf gegenseitige Hilfe bei Landschaftsbränden erleichtert.
Globale Informationssysteme: Solche Systeme entwickeln sich derzeit rasant und ermöglichen den sofortigen Zugriff auf Echtzeitdaten und Informationen zu aktuellen Bränden und archivierten Informationen.
Vorbereitung auf einen Landschaftsbrand
Wenn Sie in einer Gegend leben, in der es häufig zu Landschaftsbränden kommt, finden Sie hier einige Tipps, wie Sie sich und Ihr Eigentum auf einen Notfall vorbereiten können:
- Wenden Sie sich an Ihre örtliche Feuerwehr, die Ihnen Ratschläge gibt, Ihr Haus und das Gelände um das Haus feuersicher zu machen.
- Suchen Sie nach Brandgefahren in und um Ihr Haus und beseitigen Sie diese, z. B. ausgetrocknete Äste, Blätter und trockenes Gras.
- Bewahren Sie einen guten Sprinkler an einem zugänglichen Ort auf.
- Machen Sie sich mit Brandschutztechniken vertraut und bringen Sie diese Ihren Familienmitgliedern bei.
- Führen Sie regelmäßig Feueralarmübungen mit Ihrer Familie und auch mit Ihren Nachbarn durch.
- Stellen Sie sicher, dass jede Etage und alle Schlafbereiche über Rauchmelder verfügen.
Während eines Landschaftsbrandes
- Schalten Sie lokale Radiosender ein und beachten Sie Ihr Smartphone und mögliche Warn-Apps.
- Seien Sie jederzeit auf eine Evakuierung vorbereitet.
- Entfernen Sie alle Gartenmöbel, Sonnenschirme, Planen und andere brennbare Materialien aus Ihrem Garten.
- Schließen Sie alle Türen in Ihrem Haus und schalten Sie Gasventile aus.
- Entfernen Sie brennbare Vorhänge und Markisen von den Fenster.
- Lassen Sie das Licht eingeschaltet, um die Sicht zu verbessern, falls Rauch in das Haus eindringt.
- Wenn ausreichend Wasser vorhanden ist, schalten Sie die Sprinkleranlage ein, um das Dach und andere feuerempfindliche Anlagen zu benetzen.
Die Kartierung des Zeitpunkts und des Ausmaßes von Landschaftsbränden ist wichtig, da Brände ein wichtiger Faktor für Veränderungen sind, die sich auf natürliche Ökosysteme, den Kohlenstoff- und Nährstoffkreislauf und auf Treibhausgasemissionen auswirken. Daten von Wettersatelliten und Erdbeobachtungssatelliten können kombiniert werden, um tägliche Lagebeurteilungen zu ermöglichen. Dadurch können sich Brandmanager und Feuerwehrleute auf die Bereiche mit dem höchsten Risiko konzentrieren. Die Karten werden entweder intern in Behörden oder Forschungseinrichtungen erstellt und sind im Internet öffentlich zugänglich.
- Darstellung aktiver Landschaftsbrände: Nutzung von Nahe-Echtzeit Satellitendaten, die eine Lokalisierung und Charakterisierung von Landschaftsbränden ermöglicht.
- Kartierung der Flächen von Feuer betroffener Vegetation: Detaillierte und aktuelle Informationen über die Lage und das Ausmaß der verbrannten Gebiete sowie das Ausmaß der Brandschäden. Damit können wirtschaftliche Verluste und ökologische Auswirkungen abgeschätzt werden, ebenso Veränderungen der Landnutzung und Landbedeckung. Auf Basis dieser Daten können die atmosphärischen und klimatischen Auswirkungen der Biomasseverbrennung modelliert werden.
- Zur Unterstützung der Brandbekämpfung werden auch Karten erstellt, die Information zum Brandverhalten in der Landschaft geben, beispielsweise Ausbreitungsgeschwindigkeit, Flammenlänge und Feuerlinienintensität usw.).
- Darüber hinaus werden Karten verwendet, um die brennenden Gebiete abzubilden und größere Hotspots innerhalb des verbrannten Gebiets zu erkennen. Sie können auch Treibhausgase und durch Brände erzeugte Rauchwolken erkennen und die Auswirkungen nach dem Brand überwachen (Bodenerosion, Überschwemmungspotenzial und Regenerationsprozess).
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- Information im Internet (Englisch)
- Global Fire Monitoring Center (GFMC) – an Activity of the UN International Strategy for Disaster Reduction (UNISDR)
- Community-Based Fire Management (CBFiM)
- Fire-smart Landscapes
- Landscape Fire Management Guidelines
- Training materials for international interoperability – the EuroFire Competency Standards and Training materials in 22 languages
- Landscape fire management glossary website of the Global Fire Monitoring Center (GFMC)
- Global Fire Fatalities and Damages Reports of the Global Fire Monitoring Center (GFMC)
- Global Fire Early Warning System
- International Association of Wildland Fire (IAWF)
- International Journal of Wildland Fire
- Rocky Mountain Research Station
- FIREWISE non-profit organization
- National Interagency Fire Center
- Bushfire Research Center
- Deutschsprachige Quellen im Internet mit weiterführender Literatur und Fakten
- Global Fire Monitoring Center (GFMC) und Arbeitsgruppe Feuerökologie in Deutschland
- G20-Studie „Restoration of Forest Fire impacted Areas for Recovering the
Natural Biodiversity – Country Profile – Germany” (in Englisch – mit zahlreichen deutschsprachigen Quellen)